Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel ist ein kluger Politiker. Instinktiv spürt er, wann sich der Wind dreht, um dann mit längst in Ausarbeitung befindlichen Konzepten an die Öffentlichkeit zu gehen, während sich in der Causa Kaisertal der gesamte Gemeinderat und wohl auch die Führung der Stadtwerke Kufstein noch verdutzt die Augen reiben. Schon vor Monaten will Kufsteins Stadtchef eine Studie in Auftrag gegeben haben, um den städtischen Waldbesitz im Kaisertal künftig komplett außer Nutzung stellen zu können. Ökonomische Überlegungen sollen völlig in den Hintergrund treten, die ökologische Sichtweise entscheidend sein. Ganz anders Geschäftsführer Markus Atzl von den Stadtwerken Kufstein noch vor wenigen Tagen. Er betonte, dass man in der Forstabteilung bis 2021 eine “schwarze Null” schreiben möchte. Verluste sollen der Vergangenheit angehören. Seit vier Jahren arbeitet man mit Nachdruck darauf hin. Keine Rede davon, dass ökonomische Interessen völlig in den Hintergrund treten sollen, oder der Wald außer Nutzung gestellt. Man könnte fast schon glauben, dass die Rechte nicht weiß, was die Linke tut. Oder man hat nur einfach vergessen, es zu kommunizieren, was in diesem Fall durchaus die wünschenswertere Variante ist. Dem Kaisertal wird es egal sein. Das existiert noch, wenn die Causa längst ebenso vergessen ist. Und das möglicherweise mit ein paar Kilometern geplanter Forststraßen weniger. Es sei denn, dass man auch das versäumt zu kommunizieren, bevor sie gebaut sind. Wie heißt es im Lotto so schön: alles ist möglich.