Es ist eine kleine Gruppe von Kufsteiner Hotel- und Gastronomiebetrieben, die sich für einen erneuten Winterbetrieb des Kaiserlifts aussprechen. Vor kurzem haben sie ein entsprechendes Ansuchen an den Tourismusverband übermittelt. Das Ziel sei jedoch kein klassischer Skibetrieb, wird in dem Schreiben betont. Es gehe um einen sanften Wintertourismus. Zum einen, um Schneeschuhwanderer aus dem angrenzenden Bayern ohne lange Staus und Wartezeiten in das Gebiet des Steinbergs zu bringen. Zum anderen Rodlern den Aufstieg zu erleichtern, die dann über den Panoramaweg zum Aschenbrenner gehen, und von dort abfahren könnten. Aber auch darum, mit 2-3 Schneekanonen die untersten 200 – 300 Höhenmeter am sogenannten “Pirmoserhang” mit einer schmalen Spur zu beschneien, damit Skitourengeher auch dann noch auf das Brentenjoch gehen können, wenn die Schneelage in Talnähe nicht mehr ausreichend ist. Es gehe dabei um keine “Bespielung des Berges” sondern nur um einen eingeschränkten Betrieb von Freitag bis Sonntag. Man sei sich durchaus auch bewusst darüber, dass dies alles in einem Naturschutzgebiet stattfinden würde. Um die entsprechenden Genehmigungen wolle man sich daher ebenso kümmern.
Ellmauer stehen nur für “gescheites Konzept” zur Verfügung
Da sich der Kaiserlift im Eigentum der Stadtwerke Kufstein befindet, haben diese in den vergangenen Wochen die Umsetzbarkeit prüfen lassen und ein Angebot eingeholt. “Für einen Winterbetrieb muss die Genehmigung des Liftes komplett neu angesucht werden”, erklärt Geschätsführer Markus Atzl, der gleichzeitig Gespräche mit den Bergbahnen Ellmau-Going führt. Sie sind bereits im Sommer Betreiber der Anlage in Kufstein und wurden auch jetzt mit der Erstellung eines Konzeptes beauftragt. Für Geschäftsführer Klaus Exenberger sei das grundsätzlich alles machbar, er wolle aber nur für eine “gescheites Konzept” zur Verfügung stehen. “Wir wissen, dass es in Kufstein durchschnittlich nur 3-4 Tage vor Weihnachten gibt, um zuzuschneien.” Daher würden 2-3 Schneekanonen auf keinen Fall reichen. Das Ergebnis: ein viel umfassenderes Angebot, als eigentlich von Kufsteins Gastronomen vorgeschlagen. Insgesamt an die 1,6 Millionen Euro solle dies kosten, weil es wesentlich mehr Schneekanonen, entsprechende Leitungen, den Betrieb einer Pistenraupe, entsprechendes Personal und auch einen Umbau des Lifts auf Wintertauglichkeit brauche.
Betrieb ohne Beschneiung wesentlich günstiger
Wesentlich günstiger wäre als Alternative der reine Winterbetrieb an den Wochenenden ohne Beschneiung. So könnten Tourengeher zumindest bis zur Mittelstation mit dem Lift fahren, um dann die zweite Sektion mit Skiern gehen zu können. Für TVB-Geschäftsführer Stefan Pühringer aber auch nur dann ein möglicher Weg, “wenn sich alle Player finanziell beteiligen.” Damit wären die Stadt Kufstein, die Stadtwerke Kufstein, der Tourismusverband Kufsteinerland finanziell gefordert. Derzeit wird das Angebot in den verschiedenen Gremien zur Kenntnis gebracht und besprochen. Für den heurigen Winter wird sich der Traum für die Kufsteiner Gastronomen und Bergenthusiasten aber ohnehin wohl nicht mehr erfüllen, da allein die behördlichen Verfahren länger dauern würden.