Ich kann mich noch gut erinnern, als das Bezirkskrankenhaus Kufstein mitten in der Festungsstadt zu finden war. Großteils auf dem Gelände, wo heute die Fachhochschule Kufstein steht. Nach Jahrzehnten der Nutzung ein heruntergekommener Baukörper, der Anfang des ersten Jahrzehnts geschliffen wurde. Direkt daran grenzend das Schwesternheim. Dahinter ein morscher Zaun, der das Krankenhausgelände von einer kleinen asphaltierten Fläche trennte, auf der man sich zu Konzerten im damaligen Musikpavillon traf. Angrenzend an den Franz-Josef-Platz das ehemalige Lechner-Haus, um das Gemeinderat Horst Steiner wie ein Löwe kämpfte, bis es vor rund 15 Jahren der Spitzhacke zum Opfer fiel. Während auf der einen Seite Zug um Zug die Fachhochschule als neues, modernes und zukunftsweisendes Bildungszentrum errichtet wurde, fristete der vordere Teil mal etwas grüner, mal etwas brauner konzeptlos sein Dasein; wie eine offene Wunde mitten im Zentrum der Festungsstadt. Stadtpark geht anders. Und trotzdem erhitzen sich die Gemüter der Festungsstadt seit Monaten regelmäßig an der Neugestaltung einer Fläche, die bisher mehr städtebaulicher Zufall als durchdachte Planung war. Kaum wird es still um den Park wird die Diskussion mit neuen Panoramabildern angeheizt, die – wie soll es anders sein – nur Pflastersteine zeigen, um sich von der sozialen Community die Bestätigung zu holen, dass das was man sieht … man will es kaum glauben … Pflastersteine sind. Zugegeben, dort sind auch Pflanzenkübel, farbig. Und Bäume und Bänke. Vor allem ist dort aber eines: ein Konzept, das in seiner ganzheitlichen Betrachtung erstmals den Begriff Stadtpark verdient hat und darüber hinaus nach Fertigstellung wohl mehr gestaltete Grünfläche vorweisen kann als jede Nutzung zuvor. Natürlich kann man sich darüber lustig machen, natürlich darf man Kritik daran üben, natürlich darf man seine Meinung dazu kundtun. Das ist ein Grundrecht. Und das muss so bleiben. Man muss sich dabei aber auch im Klaren sein, dass man selbst mit Panoramabildern zeigen kann, wie eng das eigene Sichtfeld ist und damit mehr über sich selbst preisgibt, als über den neuen Stadtpark Kufstein.